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    „Quo vadis Sportverein?“ – 32. Neujahrsempfang des SVE Hamburg

    „Quo vadis Sportverein?“ – 32. Neujahrsempfang des SVE Hamburg Carsten Byernetzki, Dörte Kuhn, Jana Werner, Kerstin Holze, Martin Hildebrandt und Stefan Clotz (v. l. n. r.) diskutierten zur Fragestellung „Quo vadis Sportverein?“.

    Unter dem Motto „Quo vadis Sportverein?“ lud der SVE zu seinem 32. Neujahrsempfang in den Tanzsaal am Steinwiesenweg.
    Unser Vorstandsvorsitzender Martin Hildebrandt ging in seiner Begrüßungsrede auf die großen Herausforderungen der Vereine durch die Pandemie und die aktuelle Energiekrise ein. Dabei verkündete er trotz der Krisen das erstmalige Erreichen der Marke von mehr als 8.000 Mitgliedern. Erwähnenswert ist dabei der große Anteil an weiblichen Mitgliedern, hier weist der SVE mit 46% einen überdurchschnittlichen Wert auf.

    Damit konnte der SVE den durch Corona bedingten Mitgliederverlust nicht nur aufholen, sondern viele neue Mitglieder gewinnen. Dabei zahlt sich vor allem die gute Kooperation mit den Schulen aus. Von den 8.035 Mitgliedern sind 3.924 Kinder – jedoch könnten es noch viel mehr sein. Es existieren lange Wartelisten im Schwimmen, doch noch immer gibt es zu wenig Wasserzeiten. Während neue Bäder in Oberbillwerder oder Aschberg errichtet werden, wartet man weiter auf die Erweiterung des Elbgaubades.

    Nachdem Martin Hildebrandt die sportlichen Highlights des zurückliegenden Jahres verkündete, gab er einen Ausblick auf das neue Jahr. Darin enthalten der inklusive Umbau der Tennisanlage in Othmarschen, die neue Dreifeldhalle am Niekampsweg, der Sportpark Steinwiesenweg, bei dem der SVE jedoch nicht mehr als Betreiber fungieren wird.

    Hildebrandt betonte in seiner Rede, dass der Verein auch weiterhin als Player im Quartier auftreten will und wird, dazu ist ein Mitwachsen der sozialen Infrastruktur jedoch zwingend notwendig.

    Anschließend gab die Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes, Kerstin Holze, einen Ausblick auf das spannende Sportjahr 2023.

    Moderatorin Jana Werner führte danach durch die Podiumsdiskussion „Quo vadis Sportverein?“. Carsten Byernetzki (stellv. Geschäftsführer Hamburger Fußball-Verband) betonte, dass es im Bereich des Fußballs vor allem um Platzprobleme geht und das es gelingen muss, Leute zu gewinnen, denen es Freude bereitet, ehrenamtlich zu arbeiten.

    Unternehmensberater Stefan Clotz erklärte, dass beispielsweise die Generation Z andere Ansprüche hat und die Individualität mehr und mehr im Vordergrund steht. Kerstin Holze betonte zudem, dass Vereine für den Zusammenhalt der Gesellschaft von enormer Bedeutung sind. Außerdem sind bewegte Menschen die gesünderen Menschen. Von klein auf an müssen Kinder dazu gebracht werden, sich zu bewegen.

    Das einem Verein wie dem SVE dabei die Verantwortung zukommt, „alles regeln zu müssen“, beschrieb Martin Hildebrandt nicht als große Last. „Menschen zusammenzubringen, auf unterschiedlichen Ebenen – das ist das Herzstück eines Vereins, dafür arbeitet das gesamte Team zusammen“, erklärte der ehemalige Geschäftsführer und aktuelle Vorstandsvorsitzende.
    Den Zuwachs an Mitgliedern schrieb er der Entwicklung in der Digitalisierung zu und der sehr gut funktionierenden Kooperation mit den Schulen.

    Dörte Kuhn (Vorsitzende Verband für Turnen und Freizeit) beglückwünschte den SVE und andere Großsportvereine zu den steigenden Mitgliederzahlen, erklärte aber auch, dass viele kleinere Vereine weiterhin mit den Folgen der Pandemie und der Energiekrise zu kämpfen haben. Eine mögliche Problemlösung wären eventuelle Fusionen der kleineren Vereine.
    Um den immer noch geringen Anteil an Frauen im Hamburger Sport (34% von 500.000 Mitgliedern) zu erhöhen, kündigte Dörte Kuhn verschiedene Maßnahmen an, die gefördert werden. Für Vereine und Verbände wird es Zuschüsse geben, die spezielle Projekte ins Leben rufen, um Frauen zu fördern (z. B. Fahrradkurs für Frauen).

    Kerstin Holze erklärte, dass die Vereine durch die Krisen Chancen nutzen müssen, die es ohne die Pandemie nicht gegeben hätte. Auch sie sprach die enorme Entwicklung durch die Digitalisierung an und die durch die Energiekrise verstärkten Bedarfe nach Sanierungen der Sportstätten. „Wie befinden uns an einem Punkt, von dem wir vor drei Jahren meilenweit entfernt waren. Es liegt aber an uns, diese Ideen umzusetzen“, betonte die Vizepräsidentin des DOSB.

    Nach der informativen Diskussionsrunde wurde die Zeit für Gespräche genutzt. Knapp 180 Gäste genossen die gute Stimmung im Saal und genossen das hervorragende Buffet.
    Vielen Dank an dieser Stelle an die fleißigen Helfer*innen aus der Rhönrad- und Kampfsportabteilung.

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