Sportsenator Andy Grote hat auf Einladung der Großsportvereine an deren jährlicher Arbeitstagung teilgenommen. Sein Besuch war schon kurz nach seinem Amtsantritt als Sportsenator vereinbart worden. Zentrales Ergebnis des rund zweistündigen Gesprächs: Stadt und Hamburger Großvereine wollen im kommenden Jahr einen Kongress veranstalten, bei dem über Rolle und Funktion der verschiedenen Sportvereine in der weiter wachsenden Stadt Hamburg beraten werden soll.
Der Sportsenator zeigte sich vor den Tagungsteilnehmern bestens vorbereitet und stellte sich den Fragen und Argumenten der hauptamtlichen Geschäftsführer und Vorsitzenden in offener Diskussion. Die Vereine hatten erst vor rund 10 Tagen ein Positionspapier mit aktuellen Forderungen in Richtung der Hamburger Sportpolitik für die zweite Hälfte der Dekadenstrategie vorgelegt, das zwar auch selbstkritisch mit den eigenen Schwächen umgeht, aber nicht unumstritten ist. Immerhin fordern die Großvereine für den gesamten Sport Verbesserungen in Höhe von 3,5 Millionen Euro bei den Sportförderverhandlungen – eine Summe, zu der sich der Senator naturgemäß nicht zustimmend bekennen mochte.
Boris Schmidt, Vorstandssprecher der Vereine, bedankte sich einleitend ausdrücklich beim Senator für die Initiative der Stadt, aus den Projekten der gescheiterten Olympiabewerbung Maßnahmen in einer Höhe von bis zu 50 Millionen Euro bis 2024 umzusetzen. Auf die Details und einzelnen Projekte warte man gespannt und werde wo immer möglich an der Seite der Stadt sein, wenn es um Bewegungsförderung, Sportveranstaltungen und Aktivierung der Bürger gehe.
Der Sportsenator erwies sich in der Diskussion über das Positionspapier der Vereine als Fachmann, der in seiner Einarbeitungszeit viel zugehört und dabei gelernt hat. „Hamburg wird weiter eine ambitionierte, aktive Sportpolitik betreiben“, sagte Senator Grote und verwies etwa auf den Masterplan „Active City“: „Der Sport im öffentlichen Raum und wohnortnahe Sportstätten spielen in diesem Leitprojekt eine zentrale Rolle. Aber hinter „active City“ verbirgt sich noch mehr: Nämlich ein durch den Sport geprägtes positives Lebensgefühl und die Identifikation mit der Stadt.“ Es sei sein Ziel, „mehr Sport in die Hamburg-DNA zu bekommen“.
Grote betonte zugleich die große gesellschaftliche Bedeutung des Sports. Dazu zählten vor allem Integrationsangebote, aber auch der Spitzensport. „Er bringt Vorbilder hervor und motiviert.“ Hamburg ist und bleibe eine sportbegeisterte Stadt, betonte der Senator. „Die Bedeutung des Sports in unserer Gesellschaft und für unsere Gesellschaft hat zugenommen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die Bedeutung des Sports nicht nur zu halten sondern sogar auszubauen.“
Bei aller Unterschiedlichkeit in Detailpositionen entstand auch eine neue, große, gemeinsame Idee: Um den Reformbedarf im Hamburger Vereinssport zu unterstützen, wollen Stadt und Großvereine einen sportpolitischen Kongress zu Rolle und Funktion der großen und kleinen Sportvereine in der wachsenden Stadt Hamburg veranstalten. Er soll im kommenden Jahr stattfinden. „Ich bin von der Kompetenz, der Sachlichkeit und Kooperationsbereitschaft dieses Netzwerkes sehr angetan“, sagte Grote abschließend mit Blick auf die Arbeit der TopSportVereine.