Das Training richtet sich an Kinder von 6-10 Jahren mit körperlichen und/oder kognitiven Einschränkungen im gesamten sensomotorischen Spektrum (z.B. Trisomie, Cerebralparese). Es ist kein Ersatz für gezielte therapeutische Anwendungen, sondern soll den Kindern Freude an Bewegung vermitteln und ihr Verständnis für die motorischen Möglichkeiten des eigenen Körpers sowie die Stärkung und Stabilisierung des gesamten Bewegungsapparates geben. Gleichzeit soll durch das Training das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt werden. Ausgewählte Sportler ohne Einschränkungen sind explizit willkommen, da Kinder häufig durch Abgucken von anderen Kindern am besten lernen.
Voraussetzungen
Kinder, die sich sprachlich noch nicht selbst ausdrücken können bzw. besondere Einschränkungen haben, die medizinisches Fachpersonal bzw. eine Betreuungsperson in der Bewertung der Durchführbarkeit von sportlichen Übungen benötigen, müssen von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden. Das Training bezieht diese Bezugspersonen mit ein, sodass es den Charakter eines klassischen Eltern-Kind-Sportprogramms hat. Insbesondere werden Partnerübungen trainiert, die auch zu Hause im familiären Umfeld vertieft werden können.
Umfang
1 x wöchentlich, 90 Min. samstags 10.30 – 12.00 Uhr im Kampfsportzentrum am Redingskamp 25.
Warum Taekwondo als Grundlage?
Kampfsport generell und Taekwondo im Speziellen ist eine universelle Trainingsgrundlage. Kinder mit geringem Muskeltonus (z.B. häufig bei Trisomie) in Verbindung mit z.B. Knick-Senk-Fuß sind in ihren Bewegungsabläufen stark eingeschränkt.
Von daher wollen wir auf spielerische Art zunächst Übungen zur Stabilisierung der Rumpfmuskulatur machen. Zusätzlich wird die koordinative Wahrnehmung links/rechts, Arme/Beine, vor/zurück sowie ein ausgeprägter Gleichgewichtssinn trainiert. Des Weiteren wird das Training eine Vielzahl von verschiedenen Bewegungsmustern vermitteln, um auch den Bandapparat und insbesondere die Fuß- und Beinmuskulatur zu stärken.
Auch sollen die Kinder lernen, klar „Stopp!“ zu sagen, wenn sie sich bedrängt fühlen und einfache Prinzipien der Selbstverteidigung erlernen. Über Pratzentraining wollen wir zusätzlich die Möglichkeit schaffen, dass die Kinder sich zum einen “auspowern“ können, aber auch die Wahrnehmung für den eigenen Bewegungsradius (wie lang ist mein Arme/Bein) und die Zielansprache verbessern.
Auch wollen wir über einfache aneinander gereihte Techniken und Bewegungsmuster die Konzentration und Gedächtnisleistung fördern.
Wie auch im “normalen“ Taekwondo gilt es die einfachen (Dojang) Grundregeln in punkto gegenseitigen Respekts, Disziplin, Hilfsbereitschaft, Achtsamkeit und (Selbst-) Bewusstsein zu lernen und zu erweitern.
Dr. Jens Birkholz