Probetraining

    „LaNouvelleExpérience“ tanzt um die Deutsche Meisterschaft

    „LaNouvelleExpérience“ tanzt um die Deutsche Meisterschaft
    Anders als in anderen Sportarten ist die Deutsche JMD-Meisterschaft ein eigener Wettkampf. Losgelöst von der abgelaufenen Ligasaison wird hier von Teams der ersten und zweiten Bundesliga nicht nur der Deutsche Meistertitel ausgetanzt, sondern auch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft erkämpft. Für LNE ist es die zweite Deutsche Meisterschaft. Im letzten Jahr qualifizierte die Formation sich sensationell für die Weltmeisterschaft im eigenen Land, wo das Team einen beeindruckenden 10. Platz belegte.
    Eine tänzerische Erfolgsgeschichte 
    Erst 2012 startete die Gruppe in der untersten Liga, der Landesliga. Es folgte eine im Tanzsport einzigartige Erfolgsgeschichte: In jedem Jahr stieg das Team als Meister seiner Klasse auf. Bis auf zwei Ausnahmen gewann LNE in fünf Jahren jedes getanzte Ligaturnier. Und auch 2017, in der ersten Bundesliga angekommen, geht die Erfolgsgeschichte nahtlos weiter. In der Abschlusstabelle liegt nur noch der Abonnementssieger „Autres Choses“ aus Saarlouis vor den Eidelstedtern. Eine zweite WM-Teilnahme ist für den besten Aufsteiger aller Zeiten nun zum Greifen nahe. 
    Anna Kriete, die gemeinsam mit Marc Bongardt das Team seit den Anfängen betreut, lässt die letzten Jahre etwas melancholisch Revue passieren. "Von der untersten bis zur obersten Liga in 6 Jahren durchzutanzen, fühlte sich rückblickend an wie ein Zeitraffer durch die JMD Welt. Für uns war und ist es eine spannende Zeit, und eine große Ehre, nun mit den besten deutschen Teams auf einer Fläche zu stehen und neben vielen anderen tollen Tänzern unsere Choreographie zu präsentieren. Als wir im letzten Jahr mit einer Zweitliga-Choreo an den Start gingen und uns sogar für die WM qualifizierten, war das natürlich schon ein großer Schritt, von dem wir nun ein weiteres Mal träumen dürfen.“ 
    Jazz- und Modern Dance hat in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen und schon längst die klassischen Formationstanzdisziplinen (Standard- und Latein) in der Anzahl der teilnehmenden Teams überholt. Nehmen zur Zeit im Bereich der Standardformationen nur noch knapp 25 Mannschaft in Deutschland an Wettbewerben teil, so sind es bei den Moderntänzern schon gut 450 Teams – Tendenz steigend. Dieser harte Wettbewerb führte in den letzten Jahren zu einer Leistungsexplosion in dieser Tanzsparte. Zudem entwickelte sich Hamburg mit den Bundesligateams aus Steilshoop und dem SVE mittlerweile zu einer echten Hochburg. Dazu passt auch, dass der SVE sich schon jetzt das Recht sicherte, die Deutsche Meisterschaft im Jahr 2018 auszurichten; ein weiterer Meilenstein in der sportlichen Weiterentwicklung und Wahrnehmung des Jazz- und Modern Dances.
    Wechsel im Betreuerteam
    Marc Bongardt, der nach dieser Saison im Alter von 50 Jahren und 35 Jahren Tanzsporterfahrung in den tänzerischen Ruhestand eintreten wird, ist froh über die Erfahrungen der letzten Jahre. 
    „LaNouvelleExpérience hat den JMD-Tanzsport nicht revolutioniert, das wäre zu viel gesagt. Aber wir können voller Stolz behaupten, dass wir ihn ein paar Zentimeter angeschoben haben. Durch unsere sehr guten Tänzer, unsere Trainingsmethodik und unsere Konzepte haben wir ganz neue Impulse gesetzt, die schon jetzt oftmals aufgenommen und adaptiert werden. Ich bin froh, dass ich ein Teil des Ganzen war und meine Erfahrungen aus über 25 Jahren Lateinformationstanzen in den „Modernen Formationstanz“ einfließen lassen konnte. Im Herzen bleibe ich natürlich noch dabei, aber mein Abschied steht seit 2 Jahren fest. Ich hätte diesen nur verschoben, wenn wir in diesem Jahr aus der ersten Liga abgestiegen wären; denn ich würde ungerne mit einer Niederlage aufhören. Welcher Zeitpunkt sollte also besser sein als jetzt? Ich weiß, dass das „Moderne Tanzen“ im SVE in meinem Sinne weitergeführt wird und bin mir sicher, dass LNE auch in den nächsten Jahren begeistern wird.“
    Weiterentwickelte Choreographie
    Begeisterung ist das, was LNE besonders in diesem Jahr mit ihrer Choreographie „Don´t you see?“ beim Publikum auslöst. Tänzerisch hochklassig und dazu mit bislang kaum gekannter Emotionalität und Tiefe, bewegte sich das Team nach einer Musik von Serj Tankian über Deutschlands Turnierflächen. Der kroatische Choreograph Tomislav Jelicic entwickelte gemeinsam mit der Gruppe das Bewegungsmaterial und stand dem Team auch sonst mit Rat und Tat zur Seite. Der vorläufige Höhepunkt ist die nun stattfindende Deutsche Meisterschaft. „Wir haben noch einige Überraschungen für dieses Turnier parat und haben die Choreographie an einigen Stellen noch schneller, noch schwieriger und vor allem noch unvorhersehbarer gemacht“, erläutert Marc Bongardt. „Dabei halten wir es mit einem Ausspruch von Che Guevara: Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche!“
    Zu den Zielen sagt Anna Kriete abschließend: „Wir hatten nie das Ziel, erfolgreiche Platzierungen mit nach Hause zu nehmen, vielmehr liegt die Priorität bei dem was wir tun. Die Bewegungsqualität und eine gute Technik sind uns wichtig, um ein gewisses Bewegungsrepertoire auszuführen. Darüber hinaus möchten wir mit unserem Tanzen die Menschen erreichen und etwas transportieren. Das, was Tanz für uns Tanzschaffende mit sich bringt; Die Emotion, das Gefühl und der Inhalt sind uns wichtiger, als jeder Rang. Wenn das Ergebnis zudem eine erfolgreiche Platzierung mit sich bringt, umso besser."
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